Sorge um Mimi

Wir sind in großer Sorge um unsere kleine Mimi. Am Samstag gab es zwischen unseren Hunden eine Keilerei im Garten. Dabei wurde Mimi der Mittelfußknochen gebrochen und das Fußgelenk ausgerenkt und dabei so ziemlich alle Bänder durchgerissen. Die Pfote baumelte einfach nur noch am Bein.

Einen Hilferuf später stand Silke (das Frauchen von Kessi/Daryl) vor der Tür und begleitete Tina und Mimi  zuerst in eine Notfallpraxis und dann in die Klinik der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Die ersten Nachrichten aus der Notfallpraxis waren grausig, es wurde sogar davon gesprochen, dass es unter Umständen nicht möglich sein würde, das Bein zu retten. Die Wartezeit in der Klinik war lang, aber gegen 21.00 Uhr war klar, dass das Bein sehr wahrscheinlich zu retten sein würde und das Mimi erst mal ein paar Tage in der Klinik verbringen müsse. Die OP wurde (je nach Einlieferung lebensbedrohlicher Notfälle) für Sonntag oder Montag angesetzt.

Gestern wurde Mimi operiert. Alles ist gut gegangen, der Fuß ist noch dran und heute können wir sie schon abholen. Allerdings wird sie über Wochen einen Schienenverband tragen müssen, um das Gelenk zusätzlich zu stabilisieren. Wahrscheinlich wird sie auch eine ganz leichte Bewegungseinschränkung behalten, wobei fraglich ist, ob man das in einem Jahr noch merken wird. Hunde adaptieren ihre Bewegung sehr schnell an neue Gegebenheiten, z.B. auch nach einer Amputation.

Arbeiten wir also auf, was eigentlich passiert war:

Es war eine Keilerei, keine Beißerei. Beteiligt waren Mimi, Faye und Dori und auch wenn so etwas immer mal wieder vorkommt, passiert dabei normalerweise recht wenig. Insgesamt hatten wir KEINE wirkliche Beißverletzung. Irgendjemand hat Mimi zwar am Hinterlauf festgehalten und dabei auch eine kleine Verletzung mit dem Canini hinterlassen, Faye hatte so einen Mini-Tacker an der Vorderpfote, was sie nur am Samstagabend noch ein wenig humpeln ließ. Dori hatte nicht einen Kratzer. Als der Arzt gestern am späten Nachmittag anrief, verwies er nachdrücklich darauf, dass es sich bei Mimis Verletzung um eine unglückliche Verkettung aus Festhalten und Wegziehen handeln würde, nicht um einen Biss und wir sollten mit der Verursacherin nachsichtig umgehen. Machen wir, keine Sorge, wir werden weder Faye noch Dori jetzt abgeben.

Zumal dieser ganze Mist absolut meine Schuld war! Der ganze Tag war ein wenig hektisch und ich wollte außerdem noch den Pfahl eines Zauns (2 Meter hoch, massives Holz) neu befestigen. Bei den starken Winden der letzten Wochen hatte sich dieser ein wenig gelockert.

Also Zaunteil zerlegen, Schrauben aus dem Beton, 2-Komponenten-Mörtel in die Löcher, Bolzen rein und nach kurzer Wartezeit den Fuß wieder mit Muttern draufschrauben und alles wieder montieren. Klingt einfach, war es aber nicht. Dementsprechend war meine Laune zwar nicht schlecht, aber ich war auch nicht entspannt. Und so habe ich (Tina war ein wenig einkaufen) es versäumt unsere Hunde zu beruhigen, wenn Briefträger oder Geräusche meiner Arbeit etc. sie ein wenig hochkurbelten. Als dann später Tina mit Mimi vor die Tür ging, regten sich die Anderen noch mehr auf und wieder ließ ich nur Sekunden von meiner Arbeit ab, um an die Scheibe zu bollern und zu schimpfen.

Als Tina Mimi nach dem Spazerigang in den Garten ließ und kurze Zeit später den Anderen die Terrassentür öffnete, passierte es. Die drei Mädels knallten zusammen, machten einen Heidenlärm und taten so, als wollten sie sich fressen. Ich kam dazu und zusammen mit Tina versuchten wir die drei zu trennen. Und das war Fehler Nummer Zwei! Wahrscheinlich habe ich damit erheblich zur Schwere der Verletzung beigetragen oder sie sogar verursacht, denn ich habe versucht Faye von Mimi weg zu ziehen. Nach diesen ganzen Glanzleitungen habe ich es dann nur mit Hilfe von Martin geschafft, den blöden Zaun fertig zu stellen. Gottseidank haben wir liebe Freunde, ein ganz herzlicher Dank an Silke und Martin, auch nochmal auf diesem Weg.

Und Emmett? Die aggressive Bestie stand während der Keilerei neben den Mädels und fiepte aufgeregt und vor allen Dingen hilflos. Mehr nicht! Seitdem ist er besonders lieb, tröstet uns und verhält sich von Tag zu Tag vorbildlicher. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Eines hat mir dieser Samstag auf jeden Fall gezeigt: Hunde – vor allem mehrere – laufen nicht mal einfach so nebenbei. Egal wie viel Erfahrung man mit Hunden hat, man muss sich auch um seine Vierbeiner kümmern. Nur dann kann man Unfälle wie diesen vermeiden. Und wann immer etwas schief läuft mit unseren Hunden, ganz egal was, sind wir Menschen, wir Hundebesitzer schuld. Niemand anderes und schon gar nicht der Hund. Und immer müssen unsere Hunde den Mist ausbaden, den wir Menschen anrichten.

Drückt unserer Mimi bitte ganz fest die Daumen, damit sie möglichst schnell wieder auf die Beine kommt. Und passt auf Eure Vierbeiner auf, es geht so schnell, dass sich unglückliche Umstände verketten und dann ist das Leid groß.

Salli

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