Hoffentlich gibt es im Himmel schwarz-gelbe Bälle

Am Samstag den 2. November mussten wir Smilla gehen lassen. Smilla litt schon seit einiger Zeit an einer Lungen-Fibrose und ihr Herz wurde auch immer schwächer. Wir wussten seit Dezember 2018, dass wir Abschied nehmen müssen. Jeder Tag war ein Geschenk und wir haben noch viele Gescchenke bekommen.

Nun ist sie nicht mehr da. Die Lücke, die sie hinterlässt ist riesengroß und unsere Herzen fühlen sich irgendwie wund an. Smilla war ein ganz besonderer Hund. Sie musste nicht erzogen werden, man hat ihr einfach nur gesagt was man möchte und sie hat es gemacht. Nur manchmal hat sie ihren Kopf durchgesetzt, immer dann, wenn sie der Meinung war, uns oder eines „ihrer“ Hondje beschützen zu müssen.

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als wir sie in der Nähe von Minden abholten. Kaum zu Hause angekommen begann bei Krümel und ihr das große Wedeln. Man mochte sich von Anfang an und dann ging es raus in den Garten und Smilla kam, wenn man sie rief, setzte sich, wenn man es ihr sagte und machte tausend wundervolle Dinge, die uns überzeugten: dies ist ein ganz besonderer Hund.

Abends dann kullerte ich einen Ball durchs Wohnzimmer und Smilla fand das sehr spaßig. Sie lief hinterher, schaute mich an, schaute wieder den Ball an und schwups hatte sie ihn in der Schnute und brachte ihn mir. So war sie, praktisch veranlagt und sehr zielgerichtet.

Aber Smilla konnte auch anders. Einmal – Smilla war noch kein halbes Jahr alt – begegnete sie einer Pittbull-Hündin, die schon einige Hunde in der Nachbarschaft übel gebissen hatte. Die Hündin kam unangeleint um eine Ecke geschossen und ich hatte Mühe Krümel zu bändigen. Smilla aber reagierte überhaupt nicht auf den Rückruf, blieb stehen, stellte einen riesigen Kamm auf und starrte den anderen Hund an. Und dann, ganz langsam, drehte sich der andere Hund weg und begann den Rückzug.

Smilla entwickelte sich hier sehr schnell zum Chef und alle anderen genossen das richtig. Justin war eh nicht zum Führer geboren und Krümel wurde langsam älter und war froh diese Last los zu sein. Und so vergingen die Jahre und Smilla war Teil unseres Lebens, war Mittelpunkt unseres kleinen Rudels, liebte die Welpen und herzte sie und gab unseren Kooikern Sicherheit und Führung. Sie selbst fand ihre Befriedigung im Ball spielen. Am liebsten war es Ihr, wenn sie nach dem Ball springen konnte, egal wie hoch egal wie weit. Das konnte sie stundenlang machen, am liebsten mit ihrem schwarz-gelben Neoprenball. Und wer von uns einen Welpen wollte, musste natürlich herhalten und mit ihr spielen, ob groß oder klein, ob Mann oder Frau.

Nun ist Smilla nicht mehr da. Und sollte ich ein Epitaph, eine Grabinschrift verfassen, so würde sie lauten:

Hoffentlich gibt es im Himmel schwarz-gelbe Bälle

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