• Jethro, Tag 2

    Jethro ist wirklich ein munteres kleines Kerlchen, frisst wie ein Scheunendrescher und …

    .. na ja, es kommt halt am anderen Ende auch ein ganze Menge heraus. Er gehorcht seinem Instinkt und jedesmal wenn er uns nur hört, fängt er an zu schreien. Kommen wir in unser Welpenzimmer (es ist tatsächlich dafür gedacht), wird das Schreien lauter und er reisst den Schnabel auf:
    „FRESSEN, und zwar da rein“, soll das wohl heißen.

    Hat er genug, kuschelt er sich an und gibt nur noch leise Piepslaute von sich. Jethro hat sein Gewicht gegenüber gestern nicht verändert, was mich aber nicht weiter besorgt. Er hat seine 16g Futter in 24 Stunden fast geschafft und hatte gestern morgen ja wohl einen recht schlechten Start in den Tag.

    Er sitzt zwischendurch auch schon mal auf der Stange. Dabei ist er zwar noch ein bisschen wackelig, aber das ist normal, er ist schließlich noch ein Nestling. Erst in ein paar Tagen wird er dann zum „Ästling“.

    So langsam müssen wir uns Gedanken über die Auswilderung machen. Der Kontakt zu uns wird sowieso auf ein Minimum beschränkt, die Hunde dürfen nicht mit rein. Schließlich soll Jethro seine natürliche Scheu nicht verlieren, denn die muß ihn ein Leben lang beschützen.

    Mathias

  • Man kann etwas erst, wenn man es gemacht hat …

    Heute morgen haben wir im nassen Gras einen kleinen Amsel-Nestling gefunden. Er lag im Schatten und war stark unterkühlt. Ich habe alles versucht, den kleinen Vogel langsam zu wärmen, aber es half nicht. Nach etwa einer Stunde ist er friedlich eingeschlafen.

    Ich habe einen kleinen Karton genommen und ihn darin unter unserem Apfelbaum zwischen zwei Rosen beerdigt.

    Nur eine Stunde später fanden wir den zweiten Nestling, sehr wahrscheinlich ein Geschwister. Er lag Gottseidank in der Sonne und war nicht unterkühlt, nur ein wenig verängstigt. Also habe ich den Kleinen anfangs mit etwas Traubenzuckerlösung, dann mit etwas verrührtem Ei wieder hochgepäppelt.

    Jetzt haben wir einen Vogel und wir haben ihn Jethro getauft, denn wenn er Hunger hat, klingt er fast wie eine Hardrock-Querflöte.

    Beide Nestlinge hatten etwa das selbe Alter, zu jung um das Nest zu verlassen und zu wenig befiedert um die Körpertemperatur selber zu regulieren. Nun wird sich zeigen, ob wir mit Ersatznahrung, gefangenen Insekten, Geduld und Liebe aus diesem „Welpen“ einen echten Vogel machen können. Sein Appetit und seine kräftige Stimme lassen uns hoffen.

    Kampf, Tod, Abschied und dann doch wieder Kraft für ein anderes kleines Wesen haben müssen …

    … man kann etwas erst, wenn man es gemacht hat! Und ich bedanke mich voller Demut für diese Lektion.

    Mathias

  • Endlich …

    … ist sie wieder da und blüht. Für uns ist es erst Sommer, wenn unsere Granny’s Rose blüht und mit ihrem Farbenspiel, ihren großen Blüten und ihrem wundervollen Duft unseren Garten verzaubert.

    Und in diesem Sommer ist es endlich soweit. Unsere Granny’s Rose wird Rosen-Welpen bekommen. Wir sind schon sehr gespannt, denn wenn wir die Zweige beim Züchter abgegeben haben, müssen wir 18 Monate auf das Ergebnis warten. Und dann werden hoffentlich mehr wunderschöne Rosen dieser Art unseren Garten bevölkern. Ich hoffe nur, dass wir unsere Rosen-Welpen zwischendurch mal besuchen dürfen und ein paar Fotos machen können.
    Und wer weiß, vielleicht überlegt sich Mimi ja, es ihr gleich zu tun. Dann haben wir in diesem Herbst auch noch Kooiker-Welpen.

  • Rosen im Frühjahr

    Gottseidank ist alles aus dem Winterschlaf erwacht, wirklich harter Frost ist nicht mehr zu erwarten und Osterglocken und Tulpen stehen in Blüte. Auch die Rosen treiben schon kräftig und nun wird es Zeit, sich um sie zu kümmern.
    Eines vorweg: nicht zimperlich sein! Auch wenn schon Triebe an der ganzen Pflanze zu sehen sind, ist ein radikaler Schnitt nötig. Er gibt der Rose die nötige Kraft für die Blüte. Eine Ausnahme bilden die Kletter- und Ramblerrosen, bei ihnen werden nur frostgeschädigte Abschnitte entfernt.
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    Auf dem Bild (Anklicken vergößert das Bild) ist ein Rosenzweig mit einem „Auge“ zu sehen. Das ist die verdickte Stelle, die aussieht, als würde ein „Pickel“ bzw. Trieb über einer „Naht“ wachsen.
    Also schreiten wir zur Tat. Als erstes muss die Rose etwas abgehäufelt werden, dazu zieht man den Erdhaufen mit einem geeigneten Werkzeug etwas auseinander.
    Am Ende unserer Rosen-Frühjahrskur sollten nur noch die drei bis vier stärksten Triebe stehen, also fängt man am besten damit an, die schwachen und kleinen Triebe bodennah  abzuschneiden.
    Danach zählt man an den verbliebenen starken Trieben von unten etwa drei oder vier Augen ab. Darüber setzt man den Schnitt an. Stehen bleiben meist 20 – 30cm, als ungefährer Anhaltspunkt. Den Schnitt führt man mit scharfer Gartenschere in einem Winkel von ca. 45° zur Waagerechten, so kann Tau und Regenwasser ablaufen.

    IMG_0675Das Ergebnis macht meist einen etwas traurigen Eindruck, aber davon darf man sich nicht abhalten lassen. Jetzt sollte man unter die abgehäufelte Erde einen organischen Dünger, also Guano oder Hornspäne mischen. Ich bevorzuge Hornspäne, da ein langsamer Zersetzungsprozess eine gleichmäßige Abgabe der erwünschten Stoffe garantiert.

    IMG_0665Bei schönem Wetter dauert es kaum mehr als eine Woche, bis sich neue, kräftige Triebe bilden. Auf diesem Bild ist auch der schräge Schnitt gut zu erkennen, Wasser hat hier keine Chance der Pflanze zu schaden.
    Kletter- und Ramblerrosen kann man nach der Blüte ein wenig in Form bringen, erst danach wachsen dann die neuen Äste, die erst im nächsten Jahr Blüten tragen.

    Viel Spaß beim Gärtnern und viel Erfolg!

    PS: In der Galerie „Granny’s Rose“ kann man die Ergebnisse bewundern.

  • Jetzt wird es aber Zeit …

    … die Rosen noch schnell winterfest zu machen. Bisher hatten wir ein wenig Schnee, kaum Frost aber viel Regen und Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Nun kommt aber die Zeit des Hochwinters und wir erinnern uns, letztes Jahr wurde es da nochmal so richtig kalt. Viele Blumen und Sträucher kamen damit gar nicht gut klar.

    Also, wie macht man eine Rose winterfest? Ganz einfach, man spendiert ihr einen Erdhügel, man häufelt sie an, wie der Fachmann sagen würde.
    rose-winterfest[1]
    Nun wird sich der Eine oder Andere fragen, was so ein kleiner Erdhaufen gegen zwei Wochen mit richtig hartem Frost bringen soll. Das sei hier kurz erklärt: Continue reading