• Wie geht’s Emmett?

    Knapp dreieinhalb Wochen nach seiner Ankunft bei uns, geht es Emmett ziemlich gut. In Teilen wird sein Verhalten auch etwas klarer. Allerdings sind wir jetzt auf unsere eigenen Beobachtungen und Rückschlüsse angewiesen, schließlich teilte man uns nicht nur mit, nichts mehr mit uns zu tun haben zu wollen, man wies auch explizit darauf hin, dass wir keine weiteren Informationen zu Emmett bekommen würden. Also gut, ich beschreibe mal, was wir so mit ihm erleben:

    Emmett bettelt seit dem Tag seiner Ankunft am Tisch, und zwar ausdauernd. Versucht man ihn mit ausgestrecktem Arm auf seinen Platz zu schicken, schnappt er nach der dargebotenen Hand. Nun, dass klingt zweideutig. Er schnappt nach einer imaginären Wurst- oder Käsescheibe. Der Hand passiert dabei nicht das Geringste. Es ist wahrscheinlich, dass Emmett am Tisch gefüttert wurde.

    Wann immer wir mit ihm rausgehen wollen, bellt Emmett ganz erheblich. Außerdem zieht er wie wild an der Leine. Mit Doppelführung, also mit Halsband und Geschirr an einer Leine, lässt er sich nach ca. 15 Sekunden beruhigen. Beim eigentlichen Rausgehen zieht er noch ein wenig, aber das legt sich sehr schnell. Heute hatten wir allerdings eine Situation, in der er kaum zu beruhigen war. Ich, schon im Garten befindlich, hatte Tina auf der Terrasse mit Emmett an der Leine etwas zugerufen. Das regte Emmett, warum auch immer, so auf, dass wir ihn nach einer viertel Stunde noch nicht wieder ganz beruhigt hatten. Anfänglich bellte er heftig, nach wenigen Minuten zog er nur noch heftig an der Leine in Richtung Tür.

    Außerhalb des Gartens zieht Emmett an der Leine, wann immer ihn irgendwas interessiert. Auch hier hilft die ruhige und unaufgeregte Doppelführung. Alllerdings tut sich Emmett schwer damit, an der Leine auf seinen Führer zu achten.

    Emmett hat einen Jagdtrieb. Soweit wir wissen, wurde dieser durch das Werfen von Bällen etc. verstärkt. Sieht er durch die Terrassentür einen Vogel, wird er schnell aufgeregt. Spätestens bei einer Katze bellt er heftig und ist schwer zu beruhigen.

    Haustürklingeln, Postboten auf dem Hof, Lieferanten und Ähnliches werden heftig verbellt. Eine kräftige Ansage, verbunden mit der richtigen Körpersprache hilft, um die Erregungsspirale zu durchbrechen. Auch wenn dann noch Menschen im oder vor dem Flur sind, bellt er nicht mehr. Allerdings fiept er ein klein wenig. Körperkontakt und Loben zeigen hier Wirkung.

    Die Aussicht auf Futter erregt Emmett. Egal ob er bellt oder nicht, bekommt er sein Futter erst, wenn er sich etwas beruhigt hat. Wir lassen ihn dann sitzen und er muss warten, bis wir den Napf freigeben.

    Leider bellen unsere drei Mädels immer mal wieder mit. Dadurch wird es natürlich noch schwieriger, Emmett zu beruhigen.

    Wenn Emmett bellt, klingt er furcheinflößend. Selbst bei freudiger Erregung, bellt er dermaßen tief und kraftvoll, dass der Laie es als aggressiv bewerten kann. Ich konnte Emmett allerdings in jeder dieser Situationen anfassen, zurückziehen, bedrängen oder per Körpersprache einschüchtern. Stellt man das Ganze allerdings „falsch“ an, fängt er sofort an zu spielen, kaut an meinen Fingern oder leckt mir über die Brille.

    Weder einer unserer Hunde (die Emmett manchmal ganz schön kräftige Ansagen machen) noch wir oder jemand anderes wurde – egal in welcher Situation – in den vergangenen drei Wochen von Emmett wirklich bedroht oder gebissen.

    Emmett muss übrigens nach wie vor noch ein paar Pfunde verlieren, aber wir arbeiten auch an diesem Problem.

    Während seine Mutter ihn öfters ignoriert oder ihn von der Seite anranzt, finden Faye und Dori ihren kleinen Bären richtig toll. Ich glaube, sie würden ihn am liebsten behalten. Scheinbar erinnert er nicht nur uns ein klein wenig an den Jussie-Bären.

    Man kann mit Emmet sehr gut schmusen, Körperkontakt genießt er fast immer. Außerdem kann man jede Menge Blödsinn mit ihm machen, Pfoten fangen, Hände knabbern, Brille ablecken und andere Späße.

    All diese Infos werde ich in den nächsten Tagen natürlich auch auf seiner Seite einpflegen. Emmett wird auch in Alleinhaltung eine Aufgabe sein. Ein wenig körperliche Ausdauer und Kraft könnte anfangs auch von Nöten sein. Wie schon mehrfach geschrieben ist aber das Wichtigste Konsequenz, Ruhe und klare Ansagen. Bestrafungen helfen überhaupt nicht, sondern sind eher kontraproduktiv.

    Wir hoffen weiterhin, dass besseres und wärmeres Wetter das Coronavirus zurückdrängt und wir dann im Garten die Möglichkeit haben, Bewerber für Emmett zu empfangen und uns ohne Masken mit ihnen zu unterhalten. Wer sich bis dahin schon mal auf die Liste der Bewerber setzen lassen möchte, kann sich mit einer ausführlichen Mail an uns unter der Mailadresse .img@.img an uns wenden.

    Bis bald,

    Salli

  • Frohe Ostern!

    Frohe Ostern, liebe Leser, wünschen Euch Tina, Salli, Mimi, Faye, Dori und Emmett. Wir hoffen, dass es Euch an diesem Osterfest allen gut geht, ihr weder Krankheit, noch Mühsal, keine Auseinandersetzungen und keine Angst ertragen müsst. Auch wenn diese Zeiten nicht einfach sind, wünschen wir Euch, dass Ihr Euch auf das besinnen könnt, was wirklich wichtig ist: Frieden, Zufriedenheit, Glück, Gesundheit und Familie, egal wieviele Zwei- oder Vierbeiner sich in dieser versammeln.

    Wir haben in den Jahren 2018 und 2019 dunkle Zeiten erlebt, Krankheit, Angst und den Tod von Jussie und Smilla. Insofern ist das letzte Jahr zwar belastend, aber ich denke, dass uns ein etwas anderer Blick auf diese schweren Zeiten ermöglicht wird. Wir haben uns und wir sind darüber glücklich, auch über so unerwartete Neuzugänge, wie unser Emmi-Bärchi.

    Möge der österliche Friede mit Euch sein, möge Euch Glück und Gesundheit beschert sein und frohe und besinnliche Ostertage. Möge der Frühling kommen und die Natur mit seinem Grün verzaubern, uns Wärme schenken und die Möglichkeit, viel Zeit draußen zu verbringen. Mögen die warmen Temperaturen und die Sonne dieses grausame Virus zurückdrängen und unsere Seelen heilen.

    Frohe Ostern ihr Lieben!

  • Wer hat Angst vor’m bösen Emmett

    Also Martin nicht! OK, Ihr braucht jetzt wohl etwas Kontext:

    Nachdem Emmett sich hier gut wieder-eingelebt hat, mussten wir natürlich mal schauen, wie Emmett auf Besuch reagiert. Da passte es sich sehr gut, dass am Montag und Dienstag ein Kumpel vorbeischauen wollte, um mir beim Kürzen einiger Bäume zu helfen. Am Wochenende messengerte (ich glaube ich habe gerade ein Wort erfunden) ich besagten Kumpel (Martin) an, um ihn von unserem Neuzugang in Kenntnis zu setzen und ihn auf sein grausames Schicksal vorzubereiten. Nachdem Martin ein wenig auf unserer Homepage gelesen hatte, erklärte er sich gerne und selbstverständlich und dankenswerterweise zu diesem gefährlichen Experiment bereit.

    Am Montag Morgen fing ich Martin vor unserem Haus ab und wir gingen ruhig in den Garten. Dann durften unsere Mädels zu ihm und sich beknuddeln lassen. Tina folgte mit Emmett an der Leine. Natürlich zog Emmett wie verrückt und natürlich kläffte er auch laut, aber kaum bei Martin angekommen, schnüffelte er ihn ab und ließ sich nach weniger als einer Minute sogar problemlos streicheln.

    Ich muss hier der Vollständigkeit halber erwähnen, dass Martin auf niederträchtige Weise betrog, indem er Emmett ein frisch geschnittenes, kurzes Stück Ast überließ. Der freute sich natürlich riesig und lief damit mächtig stolz durch den Garten, bevor er sich irgendwo niederließ und genüsslich auf dem Ast herumkaute. Am Dienstag probierten wir es anders herum. Die Mädels und Emmett waren schon im Garten und Martin und ich kamen dazu. Wieder stieg Emmett kräftig in die Leine und bellte laut, aber nur bis er zu Martin durfte. Die beiden sind jetzt dicke Kumpels.

    Martin konnte sich zu jeder Zeit frei im Garten bewegen, egal ob ich in der Nähe war oder nicht. Mir ist klar, dass so etwas im Haus nochmal eine andere Nummer ist, aber diese ersten Erfolge stimmen mich hoffnungsfroh. Es könnte also möglich sein, Emmett die schlimmsten Marotten abzugewöhnen, auch wenn ihm diese konsequent inkonsequent über drei Jahre angewöhnt worden sind.

    Wir hatten also unseren ersten Besuch erfolgreich überstanden. Aber kaum war das geschafft, fiel Emmett auf aggressivste Art und Weise über mich her. Auf dem ersten Foto könnt ihr sehen, wie es begann und Emmett mir in die Hand biss. Vor Schmerzen schreiend warf ich mich auf ihn und versuchte ihn niederzuringen.

    Lange war nicht klar, wer die Oberhand gewinnen würde. Polizei, Rettungswagen, Feuerwehr und natürlich die Bundeswehr wurden gerufen, um diesen Titanenkampf zu beenden, doch schließlich obsiegte der kampferprobte Hundezüchter, indem er den Hund in einen Würgegriff nahm und somit jede Gegenwehr erstickte. Deutlich ist auf dem zweiten Bild auch zu sehen, wie sehr dieser Kampf Mensch und Hund zugesetzt hat.

    Ihr glaubt mir nicht? Dabei habe ich mir solche Mühe mit dieser überaus realistischen Beschreibung gegeben. Also gut, ja, wir haben gespielt, geknuddelt und geschmust! So, jetzt wisst ihr es. Aber das macht mit Emmett eben auch einen Riesenspaß, zumal er so zart ist und selbst wenn er mal ein wenig zu heftig nagt, reicht ein einfaches „Aua“ und er lässt sofort nach und beginnt den „Gegner“ ganz zart und langsam abzuschlecken.

    Ich habe mich übrigens sehr gefreut, dass der letzte Bericht bei (fast) allen Lesern so gut angekommen ist. Vor allem auf Facebook gab es zahlreiche „Likes“ und viele Kommentare, deren einhelliger Tenor Zustimmung zu dem Geschriebenen war. Dass die bisherige Familie von Emmett dieses nicht so sehen würde, war mir von vornherein klar. Das aber auf eine Aneinanderreihung von Fakten (zugegeben etwas flapsig geschrieben) eine so völlig unangemessene Reaktion kam, überraschte mich doch ein wenig. Die ca. drei Seiten lange Mail ließ sich thematisch in drei Abschnitte gliedern:

    • „Ihr seid an allem schuld, an uns lag es nicht!“
    • Untermauerung obiger Aussagen durch (vorsichtig ausgedrückt) alternative Fakten.
    • Ein paar Hinweise auf die wahren Gründe der Abgabe

    Die ersten beiden Punkte verwundern nicht. Natürlich neigt der Mensch dazu, sich zu rechtfertigen und die Heftigkeit der Rechtfertigung zeigt meistens, dass da doch so etwas wie Gewissen ist. Was mich aber besonders bedrückt, ist der letzte Punkt. Wir haben ja deutliche Hinweise darauf, dass Emmett nicht aggressiv ist. Vor allem zu Hause ist er ein Schatz, ein Knuddel, ein Schmuser, der seine Menschen liebt und eigentlich nur dafür sorgen möchte, dass seinen Menschen nichts geschieht. Und auch wenn dieses laut und aufbrausend geschieht, ist es doch der mangelnden Erziehung anzulasten und nicht dem bösen Hund vom bösen Züchter, der genau wusste, dass sich dieses acht Wochen alte Fellknäuel zu einem Menschenfresser entwickeln würde.

    Warum es der letzte Punkt ist, der mich wirklich schockiert? Man muss in dieser Mail nicht mal zwischen den Zeilen lesen. Da steht ganz klar, dass Emmett einfach nicht den Erwartungen entsprach. Man wollte einen gesellschaftsfähigen Hund, der vielleicht sogar zusätzliche soziale Kontakte schaffen würde. Und man fand es fürchterlich und beschämend, dass man von anderen Menschen auf Emmetts „aggressives“ Verhalten angesprochen wurde.

    Ja, Emmett wird schnell sehr laut. Ja, Emmett steigt schnell mal in die Leine und es kostet viel Kraft, ihn dann zu halten. Aber wie kann man ein unschuldiges Wesen derart im Stich lassen, nur weil Andere einen komisch anschauen oder ansprechen? Wir Hundebesitzer kennen doch den Typ Mensch, der meint, er würde das Verhalten unseres Hundes besser beurteilen können. Ganz ehrlich, wer einen Arsch in der Hose hat, setzt sich auf diese Äußerungen und knuddelt dafür um so heftiger mit seinem Hund.

    Ich schäme mich in Grund und Boden für das, was ich Emmett angetan habe. Ich schäme mich, dass mir nichts aufgefallen ist, ich schäme mich dafür, dass ich ihm diese drei Jahre zugemutet habe. Und das schreibe ich nicht, um seine bisherige Familie zu diskreditieren und schon gar nicht, um später in Kommentaren zu lesen, wie toll ich bin und dass ich gar nix dafür kann. Ich schäme mich und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

    Insofern werden mich Menschen, die Interesse an Emmett haben, erst mal davon überzeugen müssen, dass sie wirklich das RICHTIGE für Emmett sind und dass sie all seinen Macken mit Gelassenheit entgegensehen. Übrigens das Einzige was hier wirklich hilft.

    Ein Satz aus dieser Mail allerdings machte mich froh und ich hoffe, dass der wenigstens der Wahrheit entspricht und endgültig ist. Es stand nämlich zu lesen, dass man nichts mehr mit uns zu tun haben wolle. Bitte, gerne, wir bauen darauf.

    Salli

    PS: Interessenten finden alles wissenwerte nochmal auf Emmetts Seite.

  • Emmett, der Agressive?

    Eins vorweg: Wenn man einen Hund aus dem Tierheim oder aus anderweitiger Notvermittlung aufnimmt, sollte man vorsichtig sein, das Verhalten des Hundes in den ersten zwei Monaten zu beurteilen. Die natürliche Verhaltensweise des Wolfs/Hundes beinhaltet bei einem Wechsel des Rudels die automatische Akzeptanz des untersten Ranges. Erst nach einigen Wochen beginnt dann die Neuorientierung und damit das Ausprobieren, womit Hund durchkommt.

    Aber natürlich können gute Hundetrainer durch Beobachtung in verschiedenen Stresssituationen schon eine gewisse Ausrichtung im Verhalten feststellen. Zusätzlich können damit auch Traumata aufgedeckt werden. Werden diese Traumata durch bestimmte Situationen wieder aus dem „Verborgenen“ hervorgeholt, sind Beißvorfälle etc. ohne weiteres möglich.

    Gestern war Birgit, unsere Hundetrainerin wieder da. Sie war von Emmett überaus begeistert. Selbst unter großem Druck, am Halsband festgehalten und von anderen Hunden (unseren) umringt, hat Emmett nur versucht wegzukommen, zu keinem Zeitpunkt war Aggressivität zu erkennen oder die Absicht, sich durch Beißen der Situation zu entziehen. Im Gegenteil, Birgit beurteilt Emmett als überaus freundlich, zärtlich und liebenswürdig. Was Emmett fehlt, ist (ich habe es schon angedeutet) eine ruhige, konsequente und konsistente Führung.

    Emmett ist absolut kein Held (typisch Kooiker), sondern eher vorsichtig. Trifft er auf etwas Unbekanntes, wird er eine Distanzvergrößerung suchen, was bei Hund/Wolf darauf hinausläuft, dass er so groß und laut und (hier darf man das Wort verwenden) aggressiv wie möglich erscheint. Wenn man das nicht möchte, sollte man seinem Hund Sicherheit bieten und ein echter „Führer“ sein. Was nicht hilft ist Lautstärke, komische Hilfsmittel wie Haltis oder Schlimmeres oder womöglich noch eine chemische oder chirurgische Kastration. Nimmt man einem unsicheren Rüden auch noch das Testosteron, wird er noch ängstlicher sein und noch schneller die oben beschriebenen Maßnahmen ergreifen.

    Wenn man das Verhalten seines Hundes ändern möchte, sollte man die Fehler bei sich selber suchen, nicht beim Hund. Und ein Tierarzt sollte kranke Hunde heilen und gute Tipps zur Gesunderhaltung haben. Kastrationen zur Verhaltensänderung oder zur Vermeidung ungewollter Trächtigkeiten sind in Deutschland strafbar. Auch die deutschen Tierschutzvereine sollten dieses bedenken.

    Ich frage mich, wann der erste Ehemann, der monatlichen Stimmungsschwankungen überdrüssig, vom Frauenarzt die Kastration der Ehefrau verlangt, oder wann Ehefrau, genervt von Ehemanns ewiger Meckerei über andere Autofahrer, um eben diese Lösung bittet. Und den aufsässigen, pubertierenden, sechzehnjährigen Sohn, kastrieren wir gleich mit.

    So, nachdem ich jetzt ein wenig meiner eigenen Aggressivität aus mir herausgeschrieben habe, ist auch mein Kopfschüttel-Modus auf einem so niedrigen Level angelangt, dass ich mir keine Sorgen mehr um meine Halswirbel machen muss. Die waren das letzte Mal vor 26 Jahren derartig belastet, da hat mir eine junge Dame nämlich derartig den Kopf verdreht, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Sie hat übrigens in 25 Jahren Ehe nicht einmal verlangt, dass ich mir die Ei…

    … jeijei, jetzt bin ich schon wieder bei dem Thema. Dabei wollte ich doch eigentlich beschreiben, was Emmett für ein toller, verschmuster und süßer Schatz ist. Das findet inzwischen sogar seine überaus skeptische Halbschwester. Wenn sie nämlich nicht irgendwo anderweitig beschäftigt ist oder Emmett gerade mal wieder anranzen muss, leckt sie ihm schon mal zärtlich die Öhrchen aus, putzt ihn am Kopf und findet ihn irgendwie gut.

    Also stelle ich fest, dass Emmet ungefähr so aggressiv ist wie ein Wattebausch. Aber ich möchte an dieser Stelle auch nochmal ganz klar festhalten, dass der Kooiker kein Anfängerhund ist. Der Kooiker wurde über Jahrhunderte dazu gezüchtet, mit einem Menschen auf engstem Raum zusammen zu arbeiten und zu leben. Und deshalb braucht der Kooiker auch etwas zu tun und zwar etwas, dass auch den Kopf anstrengt. Wer glaubt, er könne seinen Kooiker (und viele andere Hunde auch), nur körperlich auslasten, begeht einen großen Fehler. Er trainiert seinen Hund so, dass dieser immer mehr körperlich zu leisten in der Lage ist. Wenn man dann noch den üblen Fehler begeht, Gegenstände, wie Bälle oder Frisbees zu werfen, dann haben wir nach wenigen Monaten einen körperlich topfitten Hund, mit viel Kraft und Ausdauer, der außerdem noch allem hinterherjagt, was sich irgendwie bewegt. Viel Spaß wünsche ich bei dem Versuch, diesen Hund draußen an der Leine kontrollieren zu wollen.

    Wenn Menschen einem Hund und den damit verbundenen Aufgaben nicht gewachsen sind, dann dürfen sie dieses zugeben. Es zeugt von einer gewissen Größe, sich dieses einzugestehen und zu versuchen, den Hund in ein geeigneteres Zuhause zu vermitteln. Dem Hund die Schuld zu geben, ihn aggressiv zu nennen oder zu behaupten, man habe alles getan, aber der Hund wolle sich nicht ändern, ist allerdings nicht hilfreich und zeugt auch nicht von Größe. Hunde sind sehr soziale Tiere, die auch in einem komplexen sozialen Umfeld gut funktionieren können. Der Fehler liegt also nicht beim Hund, sondern bei uns Menschen.

    So, ich stecke jetzt meinen moralischen Zeigefinger mal wieder ein und begebe mich auf den Fußboden, um mit unseren diversen Kooikern zu kuscheln. Mehr über Emmett und unsere Vorstellungen, wie es mit ihm weitergehen könnte, findet Ihr auf seiner Seite.

    Bleibt uns gewogen, Danke für’s Lesen und bis bald,

    Salli

  • 3 Mädels und ein Bärchi, Tag 4

    Tag vier unsere Experiments, den süßen Emmett wieder an uns und unsere drei Mädels zu gewöhnen. Und so langsam ergibt sich ein lustiges Bild. Faye hat Interesse an Emmett, ich glaube sogar sie mag ihn ganz gerne. Und während Emmetts Mutter das ganze mit völligem Desinteresse beobachtet, geht Fayes Tochter Dori das ganze mächtig gegen den Strich: „Der Kerl ist doch viel jünger als Du! Und was ist das überhaupt für ein Typ? Den haben ja sogar seine Menschen einfach rausgeschmissen… „.

    Zeit, ein paar Fakten aufzuarbeiten:

    1. Wenn sich Deine Mutter für einen Kerl interessiert, ist das ihre Sache!
    2. Das ist dein Halbbruder und bevor Du auf dumme Gedanken kommst, VÄTERLICHERSEITS!
    3. Dass er nicht in seiner Familie bleiben konnte, bedeutet weder, dass er, noch dass seine Familie irgendwie „schlecht“ sind!
    4. Er hat eine gewisse Halbschwester, die auch ganz schön herausfordernd (liebenswürdig ausgedrückt) sein kann. Ihre Familie hatte allerdings Hundererfahrung als selbige Halbschwester auftauchte (GRINS) und hat sich von abgerissener Tapete nebst Fußleisten oder herausgebissenen Teppichstücken nicht beeindrucken lassen. Und auch das ewige Rumgeknurre anderen Hunden (Rudelmitglieder, Halb- oder Vollgeschwister, etc.) gegenüber wird einfach ignoriert, da diese überaus liebreizende Halbschwester ja trotz allem meistens friedlich ist, DU KNALLTÜTE!

    So, Dori hat das gerade gelesen und ist jetzt beleidigt, verstehe ich gar nicht, habe doch mit keinem Buchstaben angedeutet, welche Halbschwester ich meine?!?!

    Aber Spaß beiseite. Hier ist alles ruhig, ja fast langweilig. Wir (außer vielleicht Dori) versuchen aber auch mit Absicht den Stresslevel so niedrig wie möglich zu halten. Allerdings malt sich meine Frau immer mal wieder die gruseligsten Sachen aus, Beißereien, Blut und andere bekloppte Ideen. Nun gut, sie ist ja schon zweimal ziemlich heftig gebissen worden, als Kind ins Gesicht und vor etwa zehn Jahren in die andere Seite.

    Allerdings gebe ich auch zu, dass ich dem, was passieren KÖNNTE, relativ wenig Beachtung schenke. Schon mein Vater fand meine Einstellung in diesem Punkt recht respektlos gegenüber dem Schicksal und allen seinen Fallen und Gruben. Er sagte dann immer: „Du weißt ja nicht…“. Ging mir das früher mächtig auf den – na Sie wissen schon, würde ich ihn heute anlächeln und antworten: „Richtig, man weiß nie, deshalb mache ich mir ja keine Sorgen.“

    Und ich glaube, das ist es, was Emmett (und andere) wirklich braucht. Selbstvertrauen, Ruhe und Souveränität. Bekommt er das nicht, meint er selber die Führung übernehmen zu müssen. Und da ein Kooikerrüde, gut 40cm groß, einfach keine Souveränität hat (60cm hohe Colliedamen haben so etwas weit eher, sagt meine eigene Erfahrung), versucht er das durch Lautstärke und vordergründig aggressives Verhalten auszugleichen.

    Update, 16:30 Uhr:
    Emmett hat gerade Faye und Mimi gefressen…

    Nein, Quatsch! Emmett wurde eben im Garten recht freudlich von Dori beschnuffelt. Und plötzlich wurde aus dem verschüchterten Jungen, der am liebsten auf der Terrasse oder am Zaun zum Welpengarten stand so etwas wie ein Rudelmitglied (auf Probe sagt Dori im Hintergrund!).

    Als dann unsere Mädels reingegangen waren, wollte er noch draußen bleiben und als ich ihn holen wollte, bekam er einen Wetzanfall von locker 5 Minuten. Na, da musste wohl einiges an Spannung abgebaut werden. Jetzt liegt er glücklich und halb schlafend in der Küche (wo sonst, ist ja ein Kooiker).

    Salli

    PS: Es gibt jetzt eine eigene Seite für ihn

  • Emmett ist wieder da!

    Fast genau drei Jahre nach seiner Geburt, wurde uns zu unserem Bedauern mitgeteilt, dass Emmett nicht länger in seiner Familie bleiben könne. Als Begründung wurde angegeben, dass er Nachbarskindern und anderen Rüden gegenüber aggressives Verhalten an den Tag legen würde und seine Familie damit überfordert sei.

    Da wir in unseren Kaufverträgen ein Rückerwerbsrecht vereinbart haben und da wir zu unserer Verantwortung als Züchter stehen, haben wir das kleine Bärchi gestern zusammen mit einer Hundetrainerin abgeholt und in unser Rudel aufgenommen. Nachdem er und unsere Mädels die üblichen vier Phasen der Rudelerweiterung (interessant, gruselig, interessant, langweilig) durchgemacht hatten, konnten wir uns alle ein wenig entspannen. Inzwischen läuft Emmett hier ganz normal im Haus herum, kaum beeindruckt vom sporadischen Knurren seiner Halbschwester Dori, die scheinbar immer noch nicht entschieden hat, in welcher der vier IGIL-Phasen sie verharren möchte.

    Die Nacht verlief völlig ruhig. Tina hat unten geschlafen, aber es gab keine wirklichen Probleme. Nur als die Rolläden, alle auf einmal und von Motoren gezogen, plötzlich aufgingen, hat sich das Bärchi ein wenig erschreckt und richtig Alarm geschlagen. Na, das wird sich sicherlich geben. Auch das Füttern und das Rausgehen (bisher nur Garten) läuft relativ gut.

    Und wie geht es nun weiter? Nun, erstmal muss Emmett hier ankommen. Außerdem wird er noch ein paar Pfund abspecken müssen, was aber mit BARF kein Problem sein dürfte. Und dann werden wir mal etwas genauer beurteilen, wie er wirklich drauf ist.

    Kuscheln und rumbalgen funktioniert mit mir schon mal super, aber er kann auch heftig in die Leine steigen, wenn ihn irgendwas stört. Bisher zeigt sich mir also ein überaus lieber und kuschliger Rüde, der recht viel Impulskontrolle üben sollte, sich auf Herrchen und Frauchen verlassen können muss (damit er nichts regeln muss) und der ein ruhiges und verlässliches Zuhause mit Hundeerfahrung, ohne Kinder und Katzen benötigt. Alles weitere wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

    Vermitteln werden wir Emmet – sofern hier alles weiterhin glatt läuft – frühestens Mitte Mai. Zum Einen möchten wir uns ein genaueres Bild machen und außerdem schon mal ein wenig mit der Erziehung beginnen. Auf der anderen Seite ist aufgrund der Pandemie vieles nicht möglich, z.B. Übernachtungen oder mehrere längere Besuche bei uns. Und draußen ist es immer noch ein wenig zu kalt, um ein paar Stunden auf der Terrasse zu sitzen.

    Wer schon jetzt Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden. Bitte senden sie uns eine E-Mail unter .img@.img . Bitte beschreiben Sie sich und Ihr Umfeld und warum Sie glauben, dass sie den Herausforderungen, die Emmett an sie stellen wird, gerecht werden können. Kurze, aussagelose Mail nach dem Stil: „Was soll kosten, wann kann ich abholen?“ wandern sofort in den Papierkorb. Emmett ist gechipt und somit nicht als Deckrüde einsetzbar, was außerdem auch per Vertrag ausgeschlossen wird, denn Emmett braucht ein Zuhause und keinen Arbeitsplatz!

    PS: Wie ihr es euch sicher schon gedacht habt, sind die vier IGIL-Phasen ein blöder Witz von mir.

  • Wenn ich so zurückschau …

    Ich kann mich noch gut an den November 2008 erinnern. Barack Obama war von den Amerikanern zum Präsidenten gewählt worden. Acht schreckliche Jahre unter George W. Bush waren zu Ende gegangen und viele betrachteten ihn im Nachhinein als einen der schlechtesten Präsidenten überhaupt. Aber in den letzten vier Jahren hätten viele gerne getauscht, hätten sehr gerne Bush zurückgehabt, wären sie doch nur diesen Obertrumpel im weißen Haus los, egal wie.

    Nun haben wir bald 2021 und 2020 war beileibe nicht eines der besten Jahre, die ich erlebt habe. Millionen Menschen sind gestorben, viele davon nicht unausweichlich. Und viele der Toten hätten ohne Covid-19 noch weitaus mehr Zeit auf dieser Welt gehabt als nur ein paar Monate, was uns ja die Corona-Leugner und die ganz besonders forschen Politiker, nicht nur in Brasilien und den USA, verkaufen wollten.

    Ich hoffe so sehr, dass wir nicht irgendwann in den nächsten Jahren sagen werden: „Oh Gott, hätten wir doch nur wieder 2020, das war ja ein Kinderspiel gegen das, was…“. Ich wünsche uns Allen, dass es bald bergauf geht, dass die Impfungen und der Lockdown Wirkung zeigen und dass es möglichst früh warm wird und das Virus so weiter zurückgedrängt wird. Und dann, wenn sich der Sommer dem Ende neigt, haben wir es hoffentlich überstanden und können alle mit ein paar Päckchen weniger auf dem Buckel dem Ende des Jahres 2021 entgegensehen.

    Und das sind dann auch meine ganz bescheidenen Wünsche für das Jahr 2021. Passt bitte alle auf Euch auf, kommt gut und ohne irgendwelche Probleme ins neue Jahr und bleibt gesund!

    Einen guten Rutsch,
    Salli und Tina

  • Alle Jahre wieder

    Es ist Heiligabend. Wieder dröhnt das Bachsche Weihnachtsoratorium aus den Lautsprechern, ein Baum wird geschmückt, Geschenke verpackt und ich (Salli) schreibe einen Weihnachtsartikel. Dieses Jahr fällt es mir ein wenig schwerer in die richtige Stimmung zu kommen. Zu sehr schlägt mir COVID-19 auf den Magen, zu sehr muss ich an all die armen Menschen denken, die um jeden Atemzug kämpfen. Und ich denke an die, die diese Menschen pflegen. Ich denke an all die Schwestern und Pfleger und Ärzte, die in Intensivstationen um das Leben von Menschen kämpfen, ruhig freundlich und nie ungeduldig.

    Heute, an diesem heiligen Abend 2020 möchte ich ihnen danken, diesen Menschen, die sich für uns einsetzen und ich hoffe, dass Ihr alle vernünftig genug seid, Euch an die Verordnungen haltet und nicht noch unverantwortlich das Leben anderer auf’s Spiel setzt. Ich bitte Euch inständig, haltet noch durch, die Impfung kommt und bald werden wir wieder feiern können, uns besuchen, Urlaub machen etc.

    Meine Gedanken sind aber auch in den Pflegeheimen und in den kleinen Wohnungen, bei alten, kranken und einsamen Menschen. Und mir ist auch klar, dass es nicht einfach ist, ihnen zu erklären, warum dieses Jahr so anders ist. Ich habe auch einen Vater gepflegt, sechs Jahre hat er meine Mutter überlebt und ich kann mich gut daran erinnern, wie schwer es manchmal war zu ihm durch zu dringen.

    Und so leben wir praktisch in einer Quadratur des Kreises. Nehmen wir den Alten und Kranken die Einsamkeit, geben wir Ihnen vielleicht Krankheit, Siechtum und Tod.

    Aufösen kann ich diesen Konflikt nicht, nur darauf hoffen, dass es so vielen Menschen wie möglich gelingt, diese Situation mit dem nötigen Augenmaß zu meistern.

    Gottseidank haben wir heute so viele technische Möglichkeiten, um wenigstens Kontakt zu halten und unsere Lieben vielleicht sogar zu sehen. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als es nur das graue Wahlscheibentelefon der Bundespost gab, ferne Städte oft einfach schon nach der Vorwahl besetzt waren und jedes Ferngespräch Unsummen gekostet hat.

    Und so wünsche ich Euch, natürlich auch im Namen meiner wundervollen Frau, auf diesem recht technischen Weg – wie jedes Jahr – ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Und ich möchte diesen Beitrag mit meinem Lieblingspsalm (91/11) aus der Bibel beschließen:

    Denn der Herr ist deine Zuversicht,
    der Höchste ist deine Zuflucht.
    Es wird dir kein Übel begegnen,
    und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.
    Denn er hat seinen Engeln befohlen,
    dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
    dass sie dich auf den Händen tragen
    und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

    Frohe und gesegnete Weihnachten!
    Salli & Tina

  • Ein Abschied?

    Naja, so was Ähnliches. Aber eines vorweg: Es geht uns gesundheitlich gut! Alle Erkrankungen der letzten Jahre sind ausgeheilt und Corona ist Gottseidank bisher an uns vorbeigeschlittert. Einige Male knapp und leider auch mit Verstorbenen und schweren Nachwirkungen im Bekanntenkreis, aber wir haben uns zu Hause eingegraben und harren der Dinge, die da kommen werden. Unsere Gedanken sind bei denen, die um ihr Leben kämpfen, um jeden Atemzug, ob mit eigener Kraft oder unter Beatmung auf der Intensivstation. Ich weiß, wie sich das anfühlt, mir kommt beim bloßen Gedanken daran das kalte Grausen.

    Aber einen kleinen Abschied gibt es dann doch: Wir sagen „auf Wiedersehen“ zur Kooikerzucht. Wir hören auf!

    Natürlich lieben wir immer noch Kooikerhondje. Und ebenso lieben wir alle unsere Welpen. Wir haben so viele nette Menschen über die Jahre kennenlernen dürfen und viele davon sind Freunde geworden, teils sehr enge. Dafür sind wir sehr dankbar. Und schließlich laufen ja drei dieser durchgeknallten Wauzis durch unser Haus und wir sind sehr glücklich mit Ihnen. Dennoch wird unser nächster Hund kein Kooikerhondje sein. Dazu sind uns die Nasen und die Beine zu kurz. Wir vermissen Smilla und Jussie so sehr, dass wir wieder mindestens einen Collie brauchen. Es geht nicht ohne.

    Und dann sind da auch noch andere Gründe, die uns von der weiteren Zucht abhalten. Wir haben uns ganz zu Anfang unserer Überlegungen zur Zucht, irgendwann Anfang 2011 geschworen, dass wir die Zucht von Kooikerhondjes nur so lange machen würden, wie das gesamte Umfeld unseren hohen Ansprüchen genügt. Und da hat sich einiges zum Schlechteren entwickelt.

    Da sind die Interessenten, die einerseits immer aggressiver auf schnelle Antworten und möglichst noch Zusagen beim ersten Telefonat drängen. Da ist andererseits die mangelnde Qualität in der immer noch hohen Bewerberzahl und da ist diese unglaubliche Beliebigkeit in der letztendlichen Verkaufsstelle für den zukünftigen Hund. Wie viele Menschen haben wir hier empfangen, die Stein und Bein geschworen haben, sie würden nur bei uns einen Hund haben wollen, die wir stundenlang mit hunderten Informationen versorgt haben und die dann hinterher ihren Hund bei einem Massenvermehrer in den Niederlanden oder in Deutschland gekauft haben.

    Die größte Unverschämtheit war, als ein Welpenkäufer, der einen ganzen Nachmittag bei uns verbracht und den Hund (weil es eben schneller ging) dann doch beim Vermehrer gekauft hatte, hier anrief und meinte, dass wir weitere detaillierte Informationen zum Barfen

    nebst einem kompletten Futterplan (wie sie von uns jeder Welpenkäufer bekommen hat) doch trotzdem kostenlos herausgeben sollten. Na Danke!

    Aber auch der DCK und seine Züchter entwickeln sich nach unserer Auffassung nicht in die richtige Richtung. Es gibt immer mehr Züchter, aber Öffentlichkeitsarbeit findet praktisch nicht statt. Das Kooikerhondje wird weder realistisch in den Medien dargestellt, noch wird auf die Unterschiede zwischen „guten Züchtern“ und Vermehrern hingewiesen. Auch die Qualität der Zucht im DCK lässt nach, die Angebote an guten Züchterseminaren sind gelinde gesagt überschaubar und was bleibt ist eben diese große Beliebigkeit. Alles ist gleich und egal ist es sowieso.

    Nach unserem Rückzug aus der Vereinsarbeit 2014, haben wir versucht mit konstruktiver Kritik zu unterstützen. Aber leider führt Kritik im Vorstand des DCK nicht mehr zum Nachdenken, sondern eher zu seitenlangen Schreiben, in denen versucht wird die Probleme schön zu reden. Ok, dann nicht. Selbst mein (Salli) Austritt aus dem Verein funktioniert scheinbar nicht. Briefe kommen nicht an und Mails werden plötzlich nicht mehr beantwortet. Dazu mag jeder denken, was er will.

    Und der VDH? Nach unserer Meinung ist der VDH schon lange kein Zuchtverband mit Qualitätsansprüchen mehr. Der VDH ist eine Gelddruckmaschine geworden, die sich mit Ausstellungen und Werbung ein nettes Auskommen finanziert. Und wenn das nicht reicht, dann nehmen wir zum Futterhersteller (der Tierversuche macht) eben noch die Pharmaindustrie ins Boot und schreiben immer mehr Impfungen vor, die aufgrund von immunologischen Vorgängen sowieso kaum bis überhaupt nicht beim Welpen wirken oder überhaupt unnötig sind, da man seinen Hund viel besser gegen Leptospirose schützt, wenn man ihn nicht aus Pfützen und Ähnlichem trinken lässt. Das ist für den Hund weniger gefährlich und außerdem billiger. Willkommen liebe Pharma- und Fertigfuttermittelindustrie. Ein Freund sagte mal: „Love it, change it or leave it!“ Er ist auch nicht mehr Mitglied im DCK, aus ganz ähnlichen Gründen.

    Also dann: Auf Wiedersehen Kooikerzucht und auf Wiedersehen DCK und VDH. Wir machen uns auf, zu neuen Zielen, neuen Abenteuern und werden mutig dorthin gehen, wo nie zuvor ein Mensch…

    OK, das war geklaut, ich geb’s zu. Wir werden hier trotz allem weiter berichten, über Ziele und Abenteuer, Langnasen und Piepmätze und was sonst noch wichtig ist.

    Die Sallis

  • Ysbrand, der Opa von Dori…

    Schon in dem ersten Beitrag des Jahres habe ich von drei älteren Hunden geschrieben, die von einem Großzüchter aus den Niederlanden stammen und nun in einem Tierheim in Horb leben. Zu ihnen gehört Manusia’s Ysbrand, er ist der Papa von Chester Ysbrand vom Stetteritz und somit Doris Opa. Die anderen beiden sind Manusia’s Spike, Opa von Mimi und sein Enkel, Manusia’s Valko-Sara, ein Cousin von Mimi. Wir haben also ein ganz persönliches Interesse am Schicksal dieser drei Hunde.

    Seit zwei Wochen nun lebt Ysbrand bei dem älteren Paar, dass sich über viele Jahre liebevoll um unseren Olli gekümmert hat. Ysbrand (jetzt Toni genannt) hat somit einen wundervollen Platz gefunden, um ein ruhiges und beschauliches Rentnerdasein zu genießen. Wir freuen uns sehr, dass Opa Ysbrand einen so wundervollen Platz gefunden hat. Er hat diese Liebe und Aufmerksamkeit wirklich verdient.

    Nun drücken wir die Daumen, dass auch unsere anderen beiden Veteranen so ein schönes Zuhause finden und zumindest bei Valko-Sara sieht es so aus. Schon an diesem Wochenende zieht er probehalber zu einer Familie. Unser herzlicher Dank gilt Frau Greiner vom Tierheim „Renate Lang“ in Horb. Sie und ihr Team machen einen Wahnsinns-Job.

    Davon konnte sich Tina beim Kennenlernen von Ysbrand ein Bild machen und auch das Herrchen von unserem Earnest besucht das Tierheim regelmäßig und unterstützt hier und da, vor allem auch beim Kraulen der Kooiker.

    Aber jedes Tierheim braucht Geld, um einen wirklich guten Job zu machen. Und aus diesem Grund fordern wir alle unsere Leser auf: Spendet ein paar Euro, die Bankverbindung findet Ihr unter den Bildern. Tut uns diesen Gefallen, tut es aus Zuneigung zu den drei Kooikern, aus Liebe zur Rasse, aus Mitleid und vielleicht auch deswegen, weil es fast sicher ist, dass einer der drei auch in Eurem Kooiker steckt oder in Eurer Zuchtstätte gedeckt hat! TUT ES!

    Und außerdem suchen wir noch eine Familie für den lieben, alten (16 Jahre!) Spike. Auch er hat es verdient, an seinem Lebensende endlich in einer Familie zu leben und Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen. Um mehr über Spike zu erfahren, könnt Ihr Euch selbstverständlich an Frau Greiner wenden. Alles weitere findet Ihr auf der Seite von Spike. Ein paar Bilder von Spike und dem Tierheim findet Ihr unten.

    Danke für Eure Unterstützung!

    Bankverbindung für Spenden:
    Allgemeiner Tierhilfsdienst e.V.
    IBAN: DE23 6039 1310 0616 3250 02
    BIC: GENODES1VBH
    Verwendungszweck: Spende Tierheim Horb