• Dori

    Gestatten? Dorelie of Granny’s Rose.

    Ich bin gerade mal zwei Monate alt und schon passieren hier komische Sachen. All die netten Besucher die in den letzten Wochen da waren, sind nochmal vorbeigekommen und haben zuerst meine Geschwister und dann die netten Jungs im Auslauf um die Ecke mitgenommen. DAS WAR DOOF!

    Also habe ich mein sauertöpfischtes Gesicht überhaupt aufgesetzt und erst mal geschmollt. Irgendwann habe ich dann begriffen: „Ah, ja, die kriegen neue Menschen und neue Zuhause“.

    Dann saß ich da noch mit Dotty, meiner etwas anstrengenden Schwester. Erst dachte ich, die wollte keiner – was ich nur allzu gut verstanden hätte, ist sie doch eine ziemliche Nervensäge –  aber dann haben es die Menschen hier wohl doch noch geschafft, jemanden zu überreden, dass überdrehte Etwas abzuholen. Die armen Leute.

    Und nun? Jetzt sitze ich hier und werde auch nicht abgeholt? NICHT ABGEHOLT? ICH?

    Das kann ja wohl nur ein Irrtum sein, und zwar ein ganz schlimmer. Wahrscheinlich ist meiner neuen Familie das Auto kaputt gegangen, oder sie wollten mich mit dem Flugzeug abholen und es gab einen Fluglotsenstreik, oder einen Vulkanausbruch auf Island, wahrscheinlich der Eierfeierjoghürtl oder wie die Vulkane da so heißen.

    Es ist für mich absolut unvorstellbar, dass mich keiner haben wollen könnte, geht gar nicht. Ich bin so lieb und so süß. Auch Tante Mimi findet mich total toll und die Menschen hier machen ja eh einen Riesen-Zinnober um mich. Zum Schluss musste ich gar nicht mehr mit meinen Geschwistern im Auslauf sitzen. Ich hatte eine eigene Box, so! Und ich durfte mit den großen Hunden in den großen Garten, nicht nur in den kleinen Welpengarten. So, und jetzt sage mir mal einer, warum ich hier so toll behandelt werde – natürlich völlig gerechtfertigt, weil ich so süß und lieb bin – und es kommt einfach keiner vorbei und holt mich ab, KEINER!

    Ich darf übrigens auf dem Sofa liegen, bei meiner Mama, das ist nett. Vielleicht sollte ich mich mal gut sichtbar positionieren und ein besonders trauriges Gesicht machen, damit die Menschen hier begreifen, dass auch ich eine neue Familie haben MUSS. Obwohl …

    Also eigentlich ist das hier ja ganz schön. Tante Mimi spielt total viel mit mir, Mama kann ja nicht richtig, die hat Aua am Bein. Und Onkel Justin findet es toll, wenn ich ihm das Gesicht putze. Nur diesem Riesen-Lulatsch Smilla traue ich noch nicht so ganz über den Weg. Die passt immer ganz genau auf, was ich mache. Und wenn die Ihre Zähne zeigt – oh, oh.

    Die Menschen hier sind ja eigentlich auch ganz nett. Die mit den langen Haaren macht tolles Futter und der mit dem grauen Fell im Gesicht kuschelt ganz oft mit mir. Wenn einer der anderen Welpen mit einer neuen Familie weggefahren ist, hat er mich immer besonders doll geknuddelt und gedrückt. Blöd war nur, dass sein Gesicht dabei immer so nass war, aber das ist jetzt ja wohl vorbei.

    Hatte ich erwähnt, wie zuckersüß ich bin? Sicher nicht oft genug. Eigentlich bereite ich den Menschen hier nur Freude. Jeden Tag schaue ich mir einen anderen Raum genau an, finde herumliegende Kabel oder Ecken von Fußleisten, die locker sind. Und jedesmal freuen sich die Menschen hier, kommen sofort angelaufen, nehmen mich auf den Arm …

    Ah, da vorne steht noch ein Blumentopf. Erst mal werde ich die Erde rausgraben und dann die Pflanzen …

    Vielleicht sollte ich meine Pläne mit der neuen Familie vergessen und einfach hierbleiben. Ist doch voll cool hier 🙂

     

    Und hier gibt es noch ein wenig mehr zu Dorelie

  • Leichter wird’s nicht …

    Als ich im Januar 2013 den ersten Welpen aus dem Auslauf holte und mich von ihm verabschiedete, dachte ich der Himmel würde einstürzen. Tränen liefen über mein Gesicht und es hat mich richtig geschüttelt. Dann blieb Alisdair zwei Wochen länger, mehr Zeit also, sich an so einen kleinen süßen Wusel zu gewöhnen und es brach mir fast das Herz, als er uns verließ.

    Damals hoffte ich, es würde mit der Zeit ein wenig leichter werden.

    Heute ließen wir zum Abschluss Dotty ziehen und ich kann ehrlich sagen: Leichter wird’s nicht. In diesem Fall waren Angst und Schmerz nicht ganz so groß, Dotty kommt zu ihrer Halbschwester Blossom aus unserem B-Wurf und wenn nicht zu viel Verkehr ist, sind wir in nicht mal fünfundvierzig Minuten bei ihnen.

    Die Ausläufe sind abgebaut, unser Teppich kommt wieder zum Vorschein und die Wäscheberge werden kleiner. Alles normalisiert sich, unterbrochen von rührenden Bildern und Videos unserer Kleinen aus beiden Würfen, Facebook sei Dank.

    Salli