• Kein Berg zu hoch …

    Die Entwicklung eines Kooikerhondje-Welpen in seinen ersten Lebenswochen ist für mich immer wieder ein Mysterium. Es ist gerade mal achtzehn Tage her, als Connor und seine Brüder auf diese Welt geholt worden sind. Sie waren so schwach und atmeten so flach und so selten. Wir haben sie gerubbelt und geknubbelt und bei jedem kleinen Laut, den ihre schwachen Stimmchen hervorbrachten, sind mir Tränen der Freude über die Wangen gelaufen.

    Heute ist nun der Tag gekommen, an dem das erste Brett im Ausgang der Wurfbox nicht mehr reicht. Kaum lege ich mich davor auf den Boden und rufe meine „wilde Horde“, kommen sie angerannt und überspringen oder erklettern diese Hürde, kriechen unter meinen Arm, meine Brust und an meinen Hals. Sie knabbern an meiner Nase und meinen Ohren (man spürt die Zähnchen schon, aber noch liegen sie unter einer dünnen Haut), schlabbern über meine Brille und können mir gar nicht nah genug sein. Der ganze Zirkus dauert etwa fünf Minuten, dann werden die kleinen Liebesbezeugungen sanfter und verebben bald ganz – die Meute ist in meinem Arm eingeschlafen. Es gibt wenig auf dieser Welt, das wundervoller ist.

    Komme ich nicht rechtzeitig zu diesem Spektakel, äußern sich meine Jungs übrigens lautstark: Der eine quietscht, der andere bellt oder jault, auf jeden Fall ist es ein Konzert, das mit den schwachen Stimmchen von einst nicht mehr das Geringste zu tun hat. Chaplin ist bei alldem der lauteste und frechste, hat dabei aber einen Charme …

    Das Bild oben zeigt unseren Führenden auf der Gewichtstabelle, morgen wird Connor wohl die Kilogramm-Marke knacken.

    Unser D-Wurf liegt wenig zurück. Daryl lässt sich von Connor nur mit Mühe abhängen, was die Führung auf der Gewichtstabelle angeht und die fünf Mädchen mit ihrem süßen Bruder knabbern schon fast genauso gerne an mir herum wie die „großen Jungs“ um die Ecke. Auch hier wird es nur noch kurze Zeit dauern, bis das unterste Brett keine Hürde mehr ist. Für Welpen auf Entdeckungs- oder Schmusetour ist nun mal kein Berg zu hoch und kein Meer zu tief. Das Herz begehrt, was das Herz begehrt.

    Mein wichtigstes Haushaltsgerät ist im Augenblick übrigens mein Ultraschlallreiniger, ohne ihn würde ich meine Brille wohl nie mehr sauber kriegen.

    Salli

    PS: Chaplin hat heute als erster selbständig einen Haufen gemacht. Tja, aus Kindern werden Leute.