• Wie sich Verdienst und Glück verketten …

    … das fällt den Toren niemals ein (…). Das ist eines meiner Lieblingszitate aus Goethes Faust, der Tragödie zweiter Teil.

    Wir hingegen haben Glück gehabt, großes sogar. Was anfangs als kleiner Missklang in der sonst so wundervollen Sinfonie – A-Wurf von Granny‘ Rose – begann, erscheint uns heute als großes Glück, als liebevolles und unglaublich schönes Adagio im letzten Satz.

    Wir sind so dankbar, dass Alisdair noch einige Tage bei uns bleiben durfte. Wir konnten direkt noch einen kleinen Teil seiner Entwicklung miterleben, durften dabei sein, wie ein Knäuel aus zwei Collies, zwei Kooikern und einem Welpen durch Wohn-, Esszimmer und Flur tobte und sich Alisdair mit unserer Katze anfreundete.

    Gestern dann mussten wir in die große Stadt und einen neuen Fußboden für das Wurfzimmer aussuchen und da Alisdair nicht allein bleiben sollte, nahmen wir ihn – sozusagen als Fachmann – einfach mit. Im großen Laden für Teppiche und Bodenbeläge saß er dann auf einem Stapel Design-Planken, begutachtete Material und Farbe, kratzte hier ein wenig und schnupperte dort ein bisschen. Als er mit dem Material zufrieden schien, sprang er hinunter auf den Boden und setzte sich ganz brav an der Leine vor uns hin.

    Leute gingen vorbei, kamen zurück und so langsam bildete sich ein kleiner Auflauf von Menschen vor dem Gang. Alisdair saß da und schaute diesen vielen Menschen einfach in ihre Gesichter, ganz offen und ohne jede Scheu.

    Plötzlich liefen einer Frau Tränen über die Wangen, wir haben später erfahren, dass sie im Sommer letzten Jahres ihren Hund hatte gehen lassen müssen. Und plötzlich zog unser Alisdair an seiner Leine, ging zu der Frau und legte seinen Kopf in die Hand, die ihn streicheln wollte.

    Dieses Erlebnis wird immer in unserer Erinnerung bleiben und wir sind dankbar dafür, ihn und sein wundervolles Wesen noch ein paar Tage erleben zu dürfen, bevor er bald zu seiner neuen Familie kommt.

    Salli